Reisetipp: Holi-Fest in Indien
Holi: Fest der Farben, Fest des Frühlings
Holi, das Fest der Farben, ist ein hinduistisches Fest und wird in ganz Indien und Nepal zum Beginn des Frühlings gefeiert. Es beginnt am bzw. nach dem letzten Vollmondtag im Monat Phalguna und fällt damit nach unserem Kalender in den März, manchmal auch in den Februar. Holi dauert zwei Tage; an manchen Orten wie Varanasi am Ganges wird bis zu zehn Tage lang gefeiert. Wichtiger Bestandteil des Holi-Festivals ist der Aspekt der Farben: Ob Bekannte, Freunde oder Fremde, alle Menschen bewerfen sich mit farbigem Pulver oder besprengen sich mit gefärbtem Wasser. Außerdem ist Holi Anlass für ein fröhliches Get together, gemeinsames Feiern und Essen und gegenseitige Geschenke.
Das Holi-Fest ist eines der ältesten, wichtigsten und bei allen Volksschichten populärsten Feste Indiens. Durch seine speziellen Bräuche ist es zudem das farbenfrohste und ein Fest, das ganz besonders ausgelassen und fröhlich gefeiert wird. Es markiert das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings und war früher in erster Linie ein Fruchtbarkeitsfest. Im weiteren, universellen Sinne symbolisiert Holi den Triumph des Guten über das Böse. Auf gesellschaftlicher Ebene fordert das Fest dazu auf, Streitigkeiten zu beenden, Feindschaften zu begraben und stattdessen Freundschaften zu pflegen und für einige Tage alle sozialen Unterschiede zu vergessen. Vor allem der letzte Punkt erklärt die Popularität und die befreiende Wirkung des Festes. Da alle Feiernden durch die Farben mehr oder weniger unkenntlich gemacht werden, haben für die Dauer des Festes jene Kastenzugehörigkeiten keine Bedeutung mehr, die auch das moderne Indien nach wie vor prägen. Holi wird von allen Hindus, ob arm oder reich, gefeiert.
Holi: Mythen und Legenden
Zum Ursprung des Festes existieren mehrere Legenden. Eine berichtet von der Dämonin Holika, die im Feuer verbrannte, als sie versuchte, auf Geheiß ihres Bruders dessen Sohn zu töten, indem sie mit ihm ins Feuer sprang. Holika war gegen Feuer gewappnet, doch Prinz Prahlada, den sie damit umbringen wollte, war ein so aufrechter und gottgefälliger Anhänger Vishnus, dass dieser ihn beschützte und stattdessen die Dämonin in den Flammen sterben ließ. Aufgrund seines Glaubens entkam Prahlada unversehrt.
Während diese Geschichte den Namen des Holi-Festes erklärt, stellt eine andere Legende den Bezug zum Brauch, sich gegenseitig mit Farben zu bewerfen, her: Der dunkelhäutige Krishna (der als Avatar des Gottes Vishnu gilt), bewarf seine Geliebte Radha mit Farbpulver, damit ihre Hautfarbe der seinen ähnlich werde. Da Krishna als Jugendlicher übermütige Streiche über alles liebte, schüttete er die Farbe auch gleich noch über den Gefährtinnen Radhas aus.
Weitere Ursprungslegenden bringen das Holi-Fest in Verbindung mit dem Sieg über die menschenfressende Riesin Dhundhi oder mit dem Tod und der Wiederbelebung des Liebesgottes Kamadeva, der versehentlich von Shiva getötet wurde: In Südindien heißt das Fest zu seinen Ehren Kamadahana.
Das Holi-Fest in Indien und Nepal
Am Vorabend des Holi-Festes werden Freudenfeuer entzündet, die an den Tod der Dämonin Holika und damit an die Niederlage und Vernichtung des Bösen erinnern. Fromme Hindus suchen die Feuer auf und beten darum, dass die Götter sie von allem Bösen reinigen möge. Der darauffolgende Tag ist dem Farbrausch gewidmet, der durchaus auch in eine Farbschlacht ausarten kann: Vor allem Jugendliche nutzen mit gefärbtem Wasser gefüllte Wasserpistolen und Ballons, um möglichst viele Menschen in ihrer Reichweite einzufärben. Begleitet wird das Spektakel, an dem alle Schichten und Altersgruppen teilnehmen, von Musik, Tanz und informellen Umzügen durch die Straßen. Anschließend werden traditionelle Speisen, Süßigkeiten und berauschende Getränke genossen.
In Varanasi im Bundesstaat Uttar Pradesh, der heiligsten und einer der ältesten Städte Indiens, verwandeln die Farben des Holi-Festes nicht nur Menschen und Gebäude, sondern auch den Ganges: In ihm wird nach den Feierlichkeiten gebadet, um die Farben wieder loszuwerden, sodass die Fluten des Flusses abends in Rot, Grün, Pink, Orange und Violett schimmern. Wer hier das Holi-Fest feiert, erlebt die Tempel und Ghats am Flussufer in leuchtenden Farben und einer mitreißend fröhlichen anstatt ehrfurchtgebietenden Atmosphäre. Farbenprächtig wird Holi auch in den königlichen Städten Rajasthans begangen: In der „blauen Stadt“ Jodhpur oder in den Straßen rund um die rosaroten Gebäude von Jaipur wie dem berühmten „Palast der Winde“ verleihen die strahlende Sonne und klare Wüstenluft den Farben von Holi zusätzliche Strahlkraft. Auch in Nepal wird das Holi-Fest gefeiert, besonders ausgelassen geht es in der Hauptstadt Kathmandu zu. Termin für Holi im nächsten Jahr: März 2024.
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