Reisetipp Nova Scotia & Neufundland
Kanada ist groß. Fast so groß wie Europa. Und riesig ist auch die Begeisterung all jener, die zwischen Atlantik, Pazifik und Nordpolarmeer unterwegs sind. Das Image von Kanada ist sogar derart gut, dass es nicht wenige US-Amerikaner gibt, die sich bei Auslandsreisen, um anstrengende Diskussionen zu vermeiden, als Kanadier ausgeben!
Wer hingegen als Europäer nach Kanada reist, muss sich nicht verstellen, er wird gerne empfangen. Die Gastfreundschaft ist legendär. Ebenso die Natur. Nicht nur im Landesinneren, sondern auch an der Küste. Nicht ohne Grund werden Newfundland und Nova Scotia als Ozeanspielplatz von Kanada bezeichnet: Allein die Küste des etwas südlicher gelegenen Nova Scotia erstreckt sich über 7.400 Kilometer und wird von Tausenden Buchten gesäumt. Hinzu kommen noch mehr als 3.800 vorgelagerte Inseln.
Die schönste Küste der Welt
Doch wichtiger als das ist der besondere Charme der Küste. Das renommierte Reisemagazin „National Geographic Traveler hat Ende 2010 die im äußersten Osten Kanadas gelegene Avalon-Halbinsel gar zur schönsten Küste der Welt gewählt. Zur Begründung hieß es: Der raue Charme des wildromantischen Küstenstreifens, die farbenfrohen Fischerdörfer sowie die sozial- und umweltverträgliche Tourismusentwicklung verzaubere einen schlicht. Für Pluspunkte sorgte auch die Freundlichkeit der Bewohner, wobei in Neufundland, offiziell Newfoundland and Labrador, niemand weiter als 90 Kilometer vom Meer entfernt wohnt, in Neuschottland, offiziell Nova Scotia, sind es gar nur 55 Kilometer.
Kein Wunder also, dass es selbst im „Hinterland“ der beiden Atlantikprovinzen maritim zugeht. So gehört die traditionelle Muschelsuppe namens Clam Chowder ebenso zum angenehmen gastronomischen Standard wie Lobstergerichte. An der Küste selbst bestimmen freilich Fischerboote und Leuchttürme das Bild. Das Beste: Der Meerblick ist immer irgendwie aufregend. Mal schwimmt ein Wal durchs Bild, mal ein Eisberg. Nur selbst schwimmen ist gewagt: Denn selbst im Sommer ist es nicht wirklich warm – für eine kurze Erfrischungsrunde reicht es aber allemal.
Piratenvergangenheit
Auch ohne persönlichen Meerkontakt lässt sich viel erleben: Peggy’s Cove etwa ist nicht umsonst der meistfotografierte Fischerhafen Nordamerikas. Halifax, die Hauptstadt von Nova Scotia, sprüht vor Charme. Mahone Bay und Liverpool punkten mit ihrer Piratenvergangenheit und das mit dem Unesco-Welterbetitel ausgezeichnete Lunenburg mit seinem historischen Stadtbild. Sehr faszinierend ist es auch, dem Spiel der Weltrekordgezeiten bei den Hopewell Rocks zuzusehen. Die via Verkehrsdamm mit dem Festland Nova Scotias verbundene Kap-Breton-Insel hat es besonders in sich. Nicht nur, weil die Natur der rund 10.000 Quadratkilometer großen Insel dank der felsigen Küste, dem hügeligem Grasland, den vielen Gletschertälern sowie Bergen und Hochebenen besonders attraktiv ist, sondern auch wegen seiner Kultur. Insbesondere die traditionelle Musik ist sehr interessant. Wer kann, sollte einer Livedarbietung lauschen. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Auch das Landesinnere von Neuschottland hat seine Reize. Das gilt für die kleinen, ursprünglichen Dörfer ebenso wie für den Kejimkujik National Park.
Kanadas bestgehütetes Geheimnis
Das Beste: Es ist noch nicht überlaufen hier, nichts ist groß geplant. Alles, was man entdeckt, ist nicht künstlich aufgehübscht, sondern authentisch und natürlich. So erklärt sich auch der gern zitierte Slogan „Kanadas bestgehütetes Geheimnis“. Im Falle Neufundlands könnte man sogar sagen: Kanadas älteste Geheimnis. Schließlich setzte der Wikinger Leif Eriksson schon vor mehr als tausend Jahren seinen Fuß auf diese Erde. Die fischreichen Gründe dienten schon den Basken lange vor Christoph Kolumbus als Jagdgrund.
Kein Wunder, dass Neufundlands Hauptstadt St. John’s auch die älteste Stadt Kanadas ist, und die Region die erste und älteste Kolonie der Briten. Selbst der berühmte Weltensegler James Cook wirkte hier. Er kartierte den Westen Neufundlands, als nach dem Siebenjährigen Krieg die Grenzen zu französischen Territorien neu gezogen wurden. Französisch wird übrigens immer noch hier und dort gesprochen, und die etwa 25 Kilometer südlich von Neufundland gelegene Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon befindet sich noch heutzutage im Besitz von Frankreich. Aber als Franzose muss sich hier kein Besucher ausgeben – der kanadische Spirit der großen Offenheit hat hier längst Einzug gehalten.
Christian Haas
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