Reisetipp: Naturparadies Sumatra
Ursprüngliche Natur auf der zweitgrößten Insel Indonesiens
Undurchdringlicher Dschungel, spektakuläre Gebirgslandschaften mit aktiven Vulkanen, palmengesäumte Strände und eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt – die Insel Sumatra ist ein Traumziel vor allem für naturbegeisterte Urlauber. Einen Besuch wert sind auch aufstrebende Metropolen wie die Hauptstadt Medan und die zahlreichen traditionellen Dörfer im Hinterland.
Mit einer Fläche von 473.481 Quadratkilometern ist Sumatra die sechstgrößte Insel der Welt und die zweitgrößte des Inselstaats Indonesien. Sie liegt im äußersten Westen des Archipels und ist von Indonesiens Hauptinsel Java durch die nur ca. 40 Kilometer breite Sundastraße getrennt. Sumatra grenzt im Nordosten an die Straße von Malakka, im Osten an das Südchinesische Meer und die Javasee, im Süden und Westen an den Indischen Ozean.
Ziemlich genau in der Mitte der Insel wird Sumatra vom Äquator überquert – das Klima ist dementsprechend tropisch heiß, feucht und schwül. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen betragen um die 27 ° C, auch nachts kühlt es sich nur unwesentlich ab. Kühler ist es nur in den höhergelegenen Bergregionen.
Im Gegensatz zu anderen Destinationen in Indonesien gibt es auf Sumatra keine ausgeprägte Trockenzeit: Mit Niederschlägen muss aufgrund des beständig wehenden Südwestmonsuns ganzjährig gerechnet werden. Diese gehen als heftige, aber kurze Schauer nieder – Tage, an denen es kontinuierlich regnet, sind selten. Ein wenig trockener ist es in der Zeit von Juni bis September, weshalb die europäischen Sommermonate als beste Reisezeit für Sumatra gelten.
Begegnungen mit Orang-Utans
Naturfreunde erwartet auf Sumatra eine faszinierende Flora und Fauna. Durch die zunehmende Abholzung der Wälder, die an vielen Orten den riesigen Palmöl-Plantagen weichen mussten, sind der immergrüne Dschungel, der noch im 20. Jahrhundert weite Teile der Insel bedeckte, und die dort heimischen Tier- und Pflanzenarten stark gefährdet und zum Teil vom Aussterben bedroht.
So sind der nur hier lebende Sumatra-Tiger und das Sumatra-Nashorn kaum noch anzutreffen. Zum Schutz des Sumatra-Orang-Utans wurde im Leuser-Nationalpark das Orang Utan Rehabilitation Centre von Bukit Lawang eingerichtet.
Spektakuläres Highlight einer Sumatra-Reise ist eine Begegnung mit den bis zu 1,40 Meter großen Menschenaffen, entweder an den Fütterungsplätzen oder bei einer geführten Tour durch den Regenwald. Außerdem leben in dem 9.000 Quadratkilometer großen Park asiatische Elefanten, mehrere Affenarten, Warane, Leistenkrokodile, Nashornvögel und Fasane. Entdecken können Sie die weitgehend ursprüngliche Wildnis auf einer Trekking Tour, einer Elefanten-Safari oder einer Kanufahrt.
Der größte Kratersee der Erde und traditionelle Batak-Dörfer
Neben tropischen Wäldern sind es vor allem die grandiosen Gebirge und Vulkane, die das Landschaftsbild von Sumatra prägen. Vor über 70.000 Jahren fand hier der Ausbruch des Toba-Vulkans statt, der eine so gewaltige Eruption war, dass er zur Entstehung eines 87 Kilometer langen und 27 Kilometer breiten Kraters führte. Nachdem sich dieser im Laufe der Zeit mit Wasser gefüllt hatte, entstand der Toba-See, der weltweit größte Kratersee und einer der landschaftlichen Höhepunkte Sumatras.
Das angenehme Klima rund um den auf 900 Meter Höhe liegenden See und die traumhafte Landschaft mit Bergen, schlafenden Vulkanen, Wasserfällen und herrlich grüner Tropen-Vegetation haben den Toba-See zum beliebten Ziel von indonesischen und internationalen Urlaubern werden lassen. Genießen Sie entspannte Badefreuden, erkunden Sie die reizvolle Landschaft und besuchen Sie die Städtchen Berastagi und Parapat oder setzen Sie zur Vulkaninsel Samosir über – sie ist ebenso groß wie die Balearen-Insel Ibiza und das perfekte Ziel für Erholungssuchende.
Die malerischen Häuser der hier lebenden Batak fügen sich mit ihren charakteristisch geschwungenen Dächern harmonisch in die liebliche Landschaft ein. Kulturell Interessierte zieht es in das traditionelle Dorf Ambarita, wo Sie jahrhundertealte Megalith-Stühle sowie einen ebenso alten Hinrichtungsblock besichtigen können – bis ins 20. Jahrhundert wurden hier Todesurteile vollstreckt und auch Kannibalismus war Bestandteil des täglichen Lebens. Weitere lohnenswerte Ziele sind der über 100 Meter hohe Sipiso-piso-Wasserfall an der Ostküste des Sees sowie die Museen in Simanindo und Balige, die über die Kultur der Batak informieren.
Umgeben von weitläufigen Plantagen, ist Sumatras Hauptstadt Medan nicht nur ein guter Ausgangspunkt für Touren zum Tobak-See oder zum Leuser-Nationalpark, sondern als Millionen-Metropole zwischen Tradition und Moderne auch ein spannender Gegenpol zu den Naturschönheiten der Insel. Niederländische Kolonial-Architektur lässt sich am alten Rathaus und Postamt bewundern. Die Große Moschee ist eines der eindrucksvollsten und schönsten islamischen Bauwerke auf Sumatra. Ganz in der Nähe befindet sich der prunkvolle Maimun-Palast, der Ende des 19. Jahrhunderts für den Sultan von Deli erbaut wurde und gelungen den einheimischen malaiischen Baustil mit islamischen und indischen Elementen sowie europäisch beeinflusster Innenarchitektur verbindet.
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