Farbexplosion: der Indian Summer in Kanada

Alles auf einen Blick:

1. Indian Summer zur besten Reisezeit
2. Fünf bunte Reiseziele für den Indian Summer in Kanada
3. Der Algonquin Provincial Park in Ontario
4. Der Cabot Trail
5. New Brunswick
6. Das Okanagan-Tal
7. Die Rocky Mountains Kanadas
8. Reiseplanung für eine Indian-Summer-Rundreise
9. Indian Summer in Kanada: das sollten Sie wissen

Von hellen Gelbtönen, die nahezu golden erscheinen, bis zu intensivem Rot erstrahlen die Blätter der Bäume und ziehen damit jährlich zahlreiche Reisende in die Natur Nordamerikas. Beginnt der Herbst in Kanada, zeigt sich das neben den kühleren Temperaturen vor allem am bunten Farbenmeer, das in den Wäldern des Landes entsteht – dem Indian Summer. Während es in den Nächten bereits abkühlt, steigen die Temperaturen tagsüber häufig noch auf über 20 °C. Die Sonne scheint vor dem Wintereinbruch noch einmal mit voller Kraft und löst damit die sogenannte Foliage aus, also die Blattfärbung, die wir heutzutage insbesondere meinen, wenn wir vom Indian Summer sprechen. Den Anfang machen dabei meist die Blätter des Roten Ahorns, gefolgt vom Zuckerahorn, der sich ebenfalls feuerrot verfärbt.

Bunte Wälder, strahlend blauer Himmel und warme Tagestemperaturen: Die Monate September und Oktober sind optimal, um den Indian Summer in Kanada zur besten Reisezeit zu erleben. Wann die Farbenpracht tatsächlich ihren Höhepunkt erreicht, hängt stark vom Wetter ab. Je kühler es nachts wird, desto eher verfärben sich die Blätter der Laubbäume. Im Norden und in den Bergen beginnt der Indian Summer demnach früher als in südlichen und flachen Regionen. Besonders bunt zeigt sich das Farbenspiel dabei im Osten des Landes. Denn hier stehen die meisten Ahornbäume, die eine besonders intensive Herbstfarbe annehmen. Aber auch im Westen des Landes erstrecken sich zahlreiche Wälder in buntem Farbenmeer. Neben Kanada zeigt sich das Phänomen ähnlich stark ausgeprägt auch in den USA – besonders in Vermont, wo eine höhere Dichte an Ahornbäumen herrscht als in jedem anderen US-Bundesstaat.

Von Nova Scotia über Ontario bis British Columbia finden Sie hier fünf Reiseziele, die ihre Farbenpracht im Herbst in Kanada besonders intensiv zeigen.

Etwa 2.400 Seen und zahlreiche Laub- und Nadelwälder bilden die Naturlandschaft im Algonquin Provincial Park in Ontario. Mit bunten Farben, die sich im Wasser spiegeln, zeigt sich der Indian Summer hier von seiner besten Seite. Er liegt zwischen Ontarios Hauptstadt Ottawa und der Metropole Toronto und gilt als Reisetipp, um den Indian Summer zu erleben.

Folgende Aktivität können Sie im Algonquin Provincial Park zudem bei Ihrem Besuch unternehmen:

• Kanu fahren auf den zahlreichen Seen: An verschiedenen Stellen können Sie ein Kanu oder Kajak mieten, um eine Bootstour über einen oder mehrere Seen zu machen. Häufig sind die Seen über sogenannte Tragestellen verbunden, auf denen Sie das Boot zum nächsten See transportieren können.
• Die Natur beim Wandern erkunden: Der knapp 1 Kilometer lange Hardwood-Lookout-Pfad ermöglicht einen weiten Blick über den Smoke Lake und die bunte Farbenpracht, die ihn umgibt. Die üppige Pflanzenwelt können Sie auf dem 11 Kilometer langen Mizzy-Lake-Pfad aus der Nähe erkunden, indem Sie die Sümpfe auf den angelegten Holzstegen überqueren.

Der Cabot Trail in Nova Scotia ist eine Panoramastraße, die auf einer Länge von etwa 300 Kilometern die Cape Breton Island an der nordöstlichen Spitze der Provinz umrundet. Entlang der Straße finden Sie zahlreiche Aussichtspunkte, von denen Sie das Naturschauspiel des Indian Summers in Kanada bestaunen und fotografieren können.

Neben bunten Wäldern, die hier vorrangig aus der Weißen Birke und der Amerikanischen Eberesche bestehen, bietet sich Ihnen auch eine Aussicht auf die angrenzenden Berge, den Atlantik und den Sankt-Lorenz-Golf. Mit etwas Glück können Sie dort sogar Wale beobachten. Mitte Oktober findet außerdem jährlich ein Festival auf der Insel statt: In zahlreichen Orten treten im Zuge des Celtic Colours International Festival Bands und Künstler auf, um die keltische Kultur der Insel zu feiern.

Wo dunkle Nadelbäume auf weite Laubwälder treffen, entstehen im Indian Summer besonders starke Farbkontraste. So auch in der östlichen Provinz New Brunswick. Mit einem Mietwagen oder Wohnmobil haben Sie hier sogar die Möglichkeit, den Höhepunkten des Indian Summers in Kanada hinterher zu reisen.

Abhängig von der Lage und den dort herrschenden Temperaturen beginnt das Spiel der Herbstfarben zu unterschiedlichen Zeitpunkten:

• Der Farbwechsel der Blätter beginnt in der Regel am frühesten in den Appalachen im Norden der Provinz, beispielsweise im Mount Carleton Provincial Park. Hier können Sie üblicherweise nach der zweiten Septemberwoche mit den ersten Laubverfärbungen rechnen.
• Etwas tiefer und südlicher liegen der Flüsse Miramichi und Saint John, deren umliegende Wälder sich erfahrungsgemäß einige Tage später als in den Bergen verfärben.
• Ende September oder Anfang Oktober leuchten auch die Wälder an der Küste in goldenen und roten Farben.

Neben Laubwäldern nehmen auch die Torfmoore im Herbst eine andere Farbe an. Besuchen Sie beispielsweise Miscou Island, die kleine Insel im Nordosten von New Brunswick, haben Sie weite Blicke auf rote und golden wirkende Moorlandschaften.

Auch im Westen Kanadas entsteht im Herbst ein Farbenmeer. Möchten Sie den Blick darauf mit frischem Obst und regionalem Wein ergänzen, lohnt sich eine Reise in das Okanagan Valley. Dieser Bereich um die Stadt Kelowna rund um den Okanagan Lake ist vor allem als Wein- und Obstregion bekannt.

In der Erntezeit in den Herbstmonaten werden an zahlreichen Orten erntefrische Äpfel, Birnen oder Trauben angeboten, ebenso wie lokal hergestellter Wein. Sowohl die Obstbäume als auch die Weinreben und Wälder in der Umgebung verfärben sich nach und nach gelb, orange und rot und bieten damit einen tollen Ausblick beim abendlichen Glas Wein.

Während in den Sommermonaten Hauptreisezeit in den kanadischen Rocky Mountains rund um den Banff-, Yoho-, Jasper- und Kootenay-Nationalpark herrscht, leeren sich die Straßen im Herbst merklich. Damit haben Sie eine gute Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten in Kanadas meistbesuchten Nationalparks in Ruhe zu erkunden, während sich die Natur langsam auf den Winter vorbereitet.

Zwar gibt es in den Wäldern der Rocky Mountains weniger Laubbäume wie die Ahornbäume im Osten, dafür aber zahlreiche Lärchen. Deren nadelähnliche Blätter verfärben sich im Herbst gelb und bilden damit einen starken Kontrast zu den immergrünen Kiefern, Fichten und Tannen.

Besonders in Ostkanada zeigen sich die über 500 Laubbaumarten Kanadas im Indian Summer in ihrer vollen Farbenpracht. Vor allem Ahornbäume gibt es hier viele, die eine rote Färbung annehmen und damit intensive Kontraste zu den gelben und goldenen Färbungen vieler anderer Laubbäume bilden.

Um das Farbenspiel entlang der Ostküste Kanadas zu erleben, eignet sich eine Kanada-Rundreise durch die östlichen Provinzen Nova Scotia, New Brunswick, Québec und Ontario. Mit dem Bus, einem Mietwagen oder einem Wohnmobil können Sie im Herbst einen Indian-Summer-Roadtrip planen und die schönsten Ziele besuchen. Ergänzen Sie Ihre Reise doch um einen Abstecher nach Neuengland in den USA. Auch die sogenannten Neuenglandstaaten Maine, Vermont, New Hampshire, Connecticut und Rhode Island sind bekannt für ihre bunte Farbenpracht im Indian Summer.

Welche Reisezeit ist die beste für den Indian Summer und ist er ausschließlich in Kanada zu sehen? Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Indian Summer finden Sie hier zusammengefasst.