Reisetipp Osterinsel
Geheimnisumwobenes Reiseziel im Südpazifik
Nach wie vor umgibt die politisch zu Chile, geografisch und kulturell jedoch zu Polynesien gehörende Osterinsel (Rapa Nui) eine mysteriös-mystische Aura. Berühmt ist die über 3.500 Kilometer vom chilenischen Festland und 4.250 Kilometer von Tahiti entfernte Pazifikinsel für die legendenumwobenen Moais: Der Faszination der Monumentalskulpturen aus Tuffstein, welche wie stumme Wächter die Insel überblicken, vermag sich kaum ein Reisender zu entziehen.
Auf der Osterinsel entwickelte sich, jahrhundertelang isoliert von der Außenwelt, eine der geheimnisvollsten Kulturen unserer Erde, die nicht nur die berühmten Moais hervorbrachte, sondern auch die bis heute nicht vollständig entzifferte Rongorongo-Schrift und den mystischen Vogelmann-Kult. Erhalten sind neben den riesigen Moais auf ihren gigantischen Steinplattformen Tausende von Petroglyphen, Überreste von Wohnhäusern, Höhlen und Kultstätten, die jedoch zum Teil mehr Fragen aufgeben als sie beantworten.
Heute ist die Osterinsel mit einem ungefähr sechsstündigen Flug von Santiago de Chile aus erreichbar. Ein Aufenthalt auf Rapa Nui lässt sich hervorragend in eine Südamerika-Rundreise, bspw. durch Peru, Chile und Argentinien integrieren: Von den Gipfeln der Anden bis zu den Weiten des Pazifiks, von den Kultstätten der Inkas bis zu den Geheimnissen von Rapa Nui erleben Sie einen Urlaub der ganz besonderen Art.
Die Rapa Nui-Kultur
Als gesichert gilt, dass die im Jahr 1722 von den Niederländern am Ostersonntag entdeckte Insel irgendwann ab dem 5. Jh. von polynesischen Einwanderern besiedelt wurde. Auf eine Blütezeit der Rapa Nui-Kultur im 11./12. Jh. folgte bereits vor der Einflussnahme der Europäer ein kultureller Niedergang mit Stammesfehden und der Zerstörung von Kultstätten.
Zudem veränderte sich die Landschaft durch menschlichen Einfluss: Die ursprünglichen Palmenwälder wurden nahezu komplett gerodet – warum, ist ebenfalls nicht geklärt. Die Störung des Ökosystems und die damit einhergehende Dezimierung der Arten dürfen jedoch den Kulturverfall begünstigt haben.
Noch schlimmer wüteten die Europäer: Sie schleppten Krankheiten ein, entführten Insulaner als Arbeitskräfte und isolierten sie auf ihrem eigenen Land in wenigen Siedlungen, da die Osterinsel in eine riesige Schaffarm verwandelt wurde.
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. wurden den Insulanern die vollen chilenischen Staatsbürgerrechte zugestanden – heute genießt das Gebiet den Status einer Provinz Chiles und eine gewisse Autonomie. Zum wirtschaftlichen Aufschwung trugen die Einstufung als UNESCO-Weltkulturerbe und der zunehmende Tourismus bei.
Sehenswürdigkeiten auf der Osterinsel
Die wohl eindrucksvollste Ansammlung der gigantischen Steinskulpturen ist der Ahu Tongariki nahe des Vulkans Rano Raraku. Dabei handelt es sich um die vermutlich größte Zeremonialplattform im gesamten polynesischen Raum mit 15 wieder aufgerichteten Moais. Die Kultstätte hat eine wechselvolle Vergangenheit und war früher sehr viel größer. Nachdem der Ahu im 17. Jh. in einer kriegerischen Auseinandersetzung umgeworfen worden war, spülte ihn 1960 ein Tsunami ins Landesinnere. In den 90er Jahren wurde die Anlage restauriert und ist heute eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Osterinsel. Der größte Moai des Ahu Tongariki hat eine Höhe von 14 Metern – ein wahrhaft monumentaler steinerner und stummer Zeuge einer geheimnisvollen Vergangenheit.
Geklärt ist, woher die gigantischen Steinfiguren stammen: Die allermeisten Moais wurden aus dem Tuffgestein des erloschenen Vulkans Rano Raraku hergestellt – noch heute stehen hier rund um die Steinbrüche an den Berghängen Hunderte Moais in verschiedenen Stadien der Fertigstellung. Die Kopfaufsätze, die manche der Steinfiguren tragen, wurden aus roter Vulkanschlacke des Vulkans Rano Kau gefertigt. Weitere monumentale Skulpturen können Sie am Ahu Akivi und im Komplex Ahu Tahai besichtigen – letzterer ist fußläufig vom Hauptort Hanga Roa aus erreichbar und eignet sich dank seiner Lage an der Westküste für atemberaubende Sonnenuntergangs-Fotos. Die umgestürzten Moai-Statuen von Ahu Akahanga, wo sich der Sage nach die letzte Ruhestätte des Gründervaters Hotu Matua befindet, geben zu weiterem Rätselraten Anlass, welche Streitigkeiten oder gar Kriege zur Zerstörung der ehemals vier großen Zeremonialplattformen führten.
Weitere sehenswerte Orte sind die Kultstätte Orongo, das Zentrum des mysteriösen Vogelmann-Kults, und die Kulthöhle Ana Kai Tangata, in der angeblich (aber nicht nachweisbar) Kannibalismus praktiziert wurde. Zwar bietet die Osterinsel insgesamt nur zwei Sandstrände, dafür jedoch mit dem Anakena-Strand eine einzigartige Szenerie für Ihr Badevergnügen. Die idyllische Bucht befindet sich auf der Nordseite der Insel und verströmt mit ihrem feinsandigen Strand und einem grünen Kokospalmen-Hain schönstes Südsee-Feeling. Laut Legende soll in Anakena Hotu Matua an Land gegangen sein und auf der Osterinsel sein Reich gegründet haben. Hier finden sich nicht nur Siedlungsreste, sondern auch zwei mittlerweile restaurierte Ahu mit insgesamt acht kolossalen Moais. Naturkulisse und kulturelle Zeugnisse vereinen sich am Anakena-Strand zu einem einmaligen Gesamteindruck.
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