Reisetipp: Höhepunkte der Garden Route
Südafrika - Unterwegs auf der Garden Route
Die Garden Route am Indischen Ozean gehört zweifelsfrei zu den Top-Highlights für jeden Südafrika-Urlauber, auch für Familien. Jahr für Jahr versetzt die gut ausgebaute Küstenstraße im Süden des Landes Millionen Auto- und Beifahrer in einen wahren Freudentaumel, vereint sie doch Dutzende Highlights, vor allem wilde Natur, beeindruckende Nationalparks und attraktive Strände. Wer die Tour dann noch mit einem Abstecher nach Kapstadt kombiniert, erlebt so etwas wie ein „Best of Südafrika“.
Südafrika-Neulinge dürfen sich nicht verwirren lassen: Der Begriff „Garden Route“ wird nämlich mal für einen kurzen, mal für einen längeren Straßenabschnitt verwendet, mitunter bezieht er sich gar auf die gesamte Region. Zur Aufklärung: Die klassische Route, quasi das Herzstück, führt von Mossel Bay bis zur Mündung des Storm Rivers bzw. bis zur 139 Meter hohen Paul-Sauer-Brücke und misst etwa 300 Kilometer. Doch nicht selten bezeichnet man mit der Garden Route gleich den gesamten, rund 750 Kilometer langen Küstenstreifen von Hermanus östlich von Kapstadt bis Port Elizabeth. In einer noch großzügigeren Auslegung zählt selbst noch die sich nach Norden anschließende kleine Karoo-Halbwüste dazu.
Wälder, Wüsten, Wale
Praktisch: So kann jeder je nach Zeit und Laune seine eigene Reise zusammenstellen. Doch egal, wie man die Strecke im Detail wählt: Überall warten touristische Attraktionen, sehenswerte Ausblicke, zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten vom Camp bis zum Komforthotel. Vor allem aber eine große Palette verschiedener Landschaftsformen, die von schroffen Bergen und Steilküsten über satte Wiesen und spärlich bewachsene Steppen bis hin zu Wäldern und im anderen Extrem gar zu Halbwüsten reicht. All das ballt sich auf engstem Raum, der selbst für quirlige Badeorte noch Platz bietet. Die laden dann zum Schwimmen, Surfen und Verweilen ein. Und zum Staunen – über Pinguine, Wale und Delfine. Die tummeln sich mit Vorliebe in Küstennähe.
Da wird die Autofahrt auf der überwiegend kurvigen Nationalstraße N2 fast zur Nebensache. Zu einer angenehmen obendrein. Denn zum einen ist die Küstenstraße überraschend gut ausgebaut, und zum anderen warten jede Menge Rastplätze, die selbst längere Pausen erlauben. Bei diesen sollte der Blick aber nicht nur hinaus aufs Meer gehen, sondern auch in die andere Richtung. Zu sehen sind dort Orchideen, Moose, Baumpilze, bunteste Blumen – was hier blüht und gedeiht, bezeichnen Botaniker als das Beste vom Besten. Schließlich trägt die „Garden Route“ nicht ohne Grund diesen Namen. Der geht nämlich auf die Zeit der ersten Besiedlung dieser Region zurück, als den Forschern, Entdeckern und Siedlern die grüne, fruchtbare Gegend wie der Garten Eden vorkam.
Vielfältige Fauna
Wem die Aussicht vom Rastplatz oder der schnelle Blick aus dem Autofenster nicht genügt, der kann die Natur auch in gemächlicherem Tempo genießen. Eine (geführte) Mehrtageswanderung wie etwa auf dem 42 Kilometer langen Otter Trail, einem der beliebtesten Wanderpfade des Landes, steht da ebenso zur Wahl wie der Ritt auf einem Elefanten. Rüsseltier-Touren sind zum Beispiel die Spezialität des Botlierskop Private Game Reserve östlich von Mossel Bay, einer von mehreren sehenswerten Schutzgebieten. Ein anderer heißt Buffalo Hills Game Reserve, in dem sich mit Vorliebe Giraffen, Antilopen, Gnus, Nashörner und Büffel blicken lassen. Eine Pirschfahrt im offenen Geländewagen garantiert tierische Erlebnisse, insbesondere für Kinder. Diese werden sicher auch das Abendprogramm zu schätzen wissen, inklusive Grillen am Lagerfeuer und Übernachtung in rustikalen Safarizelten.
Wie vielfältig die gesamte Gegend ist, für die man ruhig mehrere Tage, idealerweise eine ganze Woche einplanen sollte, zeigen die Lagunenlandschaft von Knysna, die nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel im Herzen der Garden Route ist, sondern seit 2009 auch Teil des Garden-Route-Nationalparks. Dazu gehören neuerdings auch der der Tsitsikamma-Nationalpark sowie der für seine mehr als 230 Wasservögelarten bekannte Wilderness Nationalpark. Eine tolle Szenerie: Die Küstenlandschaft bei Wilderness mit ihren Seen, Flussläufen, Meeresarmen und Stränden liegt vor üppigen Wäldern und erhabenen Bergen.
Umweg mit Abenteuerpotential
Bei einem Abstecher ins Hinterland ändert sich dann die Landschaft schon wieder schlagartig. Erst geht es durch die Halbwüste der Kleinen Karoo, dann Richtung Gebirge. Ein Argument, die Stadt Oudtshoorn aufzusuchen, sind die berühmten Straußenfarmen, ein anderes das nahegelegene Höhlensystem der Cango Caves, die zu den schönsten Höhlen der Welt zählen. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, für den lohnen sich noch weitere Abstecher ins Landesinnere. Oder gleich die Baviaanskloof-Alternativroute. Zwischen Knysna und Port Elizabeth bietet sich nämlich ein „wilder“ Umweg mit hohem Abenteuerpotenzial an. Da geht es dann über den Price Alfred’s Pass und Willowmore mitten durch das Tal der Paviane. Neben zahlreichen Affen gehören hier auch noch Riesenschildkröten zu den oft gesichteten Bewohnern.
Aber Achtung: Auch wenn die teils schotterige Strecke mit einem hochachsigen Pkw zu meistern ist, empfiehlt sich doch ein Geländewagen. Den braucht man für die normale Hauptstrecke definitiv nicht. Wohl aber Sonnencreme und Badesachen. Zwischen den Wäldern und Wiesen locken nämlich goldene Strände, mal einsam, mal belebt. Plettenberg Bay zählt dabei wegen seiner ausgedehnten Sandstrände zu den beliebtesten Badeorten. Vor allem zwischen November und Januar ist hier quirliges Strandleben angesagt. Mit allem, was dazugehört, von Beachvolleyball bis zum Parasailing.
Quelle: Wundermedia / Christian Haas
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